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William Salloch

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Part 2 of the series of 25 booksellers' biographies from Ernst Fischer’s biographical handbook "Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933" is devoted to William Salloch. Born in Prussia in 1906, he studied medieval language and literature in Berlin and started a university career in Tübingen in 1932. In 1933 he married Marianne Blum. A year later William Salloch was not allowed to become a librarian at the Prussian State Library in Berlin, because his wife was of Jewish origin.

In the following years he worked in publishing houses and bookshops, then he and his wife emigrated to the United States in December 1936. William and Marianne Salloch founded their company WILL IAM SALLOCH. Old, Rare and Scholarly Books, 344 E 17th Street, New York, in the year 1939. While William Salloch joined the US Army in 1942, his wife Marianne kept up the business which was moved to Greenwich Village in 1946. This was the beginning of an impressive career in the rare book trade: William and Marianne Salloch specialized in incunables, manuscripts and Renaissance and Baroque literature. They published 422 catalogues – many of them became important reference tools.

William and Marianne Salloch were founding members of the Antiquarian Booksellers‘ Association of America (ABAA), William Salloch served as ABAA President from 1970 to 1972, and had been a member of the ILAB Committee since 1975. Salloch’s private collection of books about books was exhibited at the Grolier Club in 1976, and again at the J. Regenstein Library, University of Chicago, in 1984.

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Salloch, William 11. 4. 1906 Layß / Ostpreußen - 4. 2. 1990 Mount Kisco I NY; Antiquar, Historiker; Dr. phil.


Siegfried Arthur Wilhelm Sallochs Vater war Lehrer; die Familie stammte von protestantischen Flüchtlingen ab, die 1732 Salzburg verlassen mussten. Im Kleinkindalter mit der Familie nach Berlin übersiedelt, besuchte Salloch dort das Humanistische Gymnasium und promovierte 1931 an der Universität Berlin; als Mediävist stand er, seit 1932 Universitätsassistent in Tübingen, am Anfang einer wissenschaftlichen Karriere. Doch durch die 1933 geschlossene Ehe mit der ebenfalls an der Universität Berlin promovierten Historikerin und >Nichtarierin< Marianne Blum (1909-89) wurde ihm der Arbeitsantritt als wissenschaftlicher Bibliothekar der Preußischen Staatsbibliothek verweigert.

Von 1933 bis 1935 arbeitete S. als Produktionsleiter einer Verlagsbuchhandlung in Leipzig, besuchte dort an der Handelshochschule Kurse zum Antiquariatsbuchhandel und versuchte sich als Verleger von historischen illustrierten Büchern.

Im Dezember 1936 emigrierten die Eheleute in die USA, William Salloch arbeitete in New York eine Zeitlang im J. J. AUGUSTIN VERLAGSHAUS, bis die Sallochs 1939 buchhändlerisch tätig wurden:

Die gemeinsame Firma WILL IAM SALLOCH. Old, Rare and Scholarly Books, 344 E 17th Street, New York, wandte sich zunächst mit mailing lists zu geisteswissenschaftlicher Literatur an amerikanische Bibliotheken, Universitäten und Gelehrte. Während der Kriegsjahre leistete Salloch, seit 1942 amerikanischer Staatsbürger, Kriegsdienst (1942-45) im Army Medical Corps; in dieser Zeit führte seine Frau Marianne die Geschäftstätigkeit alleine weiter.

Im Januar 1946 übersiedelte Salloch mit seinem Bücherlager in die 7th Avenue South, Greenwich Village NY, und langsam begann sein Aufstieg zu einem der bedeutendsten Antiquare der USA, spezialisiert auf Inkunabeln, Renaissance- und Barockliteratur sowie Handschriften. 1957 verlagerte das Ehepaar S. seinen Wohn- und Geschäftssitz nach Pinesbridge Road, Ossining I NY, einen Vorort von New York. Dort konnten sie in einem historischen Farmhaus ungestört ihre wissenschaftlich exakten Kataloge u. a. zu europäischer humanistischer Literatur, mittelalterlichen Handschriften, Inkunabeln, Emblembüchern, theologischer Literatur, aber auch zu Americana (u. a. zu früher amerikanischer Musik) erstellen, insgesamt 422 in der Fachwelt als vorbildlich geschätzte Verkaufskataloge, die vielfach als bibliographische Referenzwerke gehandelt werden.

Salloch bezog seine Ware teilweise aus Antiquariatskatalogen, kaufte Bücher aber auch auf Auktionen oder auf seinen Geschäftsreisen in Europa.

Die Branche sah in den Eheleuten Salloch exemplarische Vertreter der gentle invasion europäischer Buchhändler, Antiquare und Verleger in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

William und Marianne Salloch waren von der Gründung an Mitglied in der Antiquarian Booksellers Association of America (ABAA, William Salloch war von 1970 bis 1972 deren Präsident) und in verschiedenen wissenschaftlichen und bibliophilen Vereinigungen; ab 1975 war Salloch Vorstandsmitglied in der International League of Antiquarian Booksellers (ILAB ).

1976 zeigten die Sallochs im Grolier Club eine Ausstellung ihrer Sammlung zum Buchwesen Books and People, die im Mai 1984 nochmals in der J. Regenstein Library der Universität Chicago zu sehen war.

Salloch publizierte in deutschen und amerikanischen Fachzeitschriften Artikel zum Antiquariatsbuchhandel.

Er und seine Frau wurden in ihren hohen Jahren als >Philemon und Baucis< des internationalen Antiquariatsbuchhandels apostrophiert, nur wenige Monate nach dem Tod seiner Frau starb Salloch. Die wertvolleren Teile des Lagers wurden zusammen mit der Handbibliothek bei Christie's am 17. Mai und 1. Juni 1991 in New York, anderes bei Christie's South Kensington am 31. Oktober 1991 versteigert.

Literature


WILLIAM SALLOCH: Gesellschaftsarbeiten Basler Buchdrucker. Zur Wirtschaftsgeschichte des Frühdrucks. ln: Bbl. (FfM) Nr. 95 vom 29.11.1985 (AdA Nr.11 (1985)) S. A 401-11; Salloch publizierte u. a. den Cooperative Catalog of Members of the Middle Atlantic States Chapter of the Antiquarian Booksellers Association of America (ca. 1958). ~ Rosenthal-Fragebogen; Interview UB mit Bernard Rosenthal am 6. 1.1995 in Berkeley; BHE 1; DICKINSON: Dictionary (1998) pp. 192 f.; Bill Salloch heads ABAA. ln: AB weekly, 20 Apr.1970; KARL PRESSLER: William Salloch wurde achtzig. ln: Bbl. (FfM) Nr. 42 vom 27.5.1986 (AdA Nr.5 (1986)) S. A237f.; JACOB L. CHERNOFSKY: Sharing in the Pursuit of Books and Scholarship. ln: AB weekly, 8 Dec. 1986 pp. 2333-35; AB weekly, 1 Jan. 1990 (Obituary of Marianne Salloch); AB weekly, 12 March 1990 p. 1121 (Obituary of William (Siegfried) Salloch) [Verf. Ilse B. Bernett]; Bach, Fischer: Antiquare (2005) S. 339.

Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch.


With an essay and 20 photographs. Book design: Ralf de Jong. Elbingen, Verband Deutscher Antiquare, 2011. 431 pp., Cloth.

The International League of Antiquarian Booksellers is proud to publish some of the most impressive stories told in Ernst Fischer’s biographical handbook. For more information please visit the website of the German Antiquarian Booksellers' Association (VDA)