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Paul Graupe

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Paul Graupe was born in Trebbin near Berlin in the year 1881. After school he joined the antiquarian book trade as an apprentice in the company of Joseph Jolowicz and Ernst Rehfeld in Posen. Then he worked with Lipsius and Fischer in Kiel, Gustav Fock in Leipzig, Friedrich Cohen in Bonn, Jacques Rosenthal in Munich and, finally, with Martin Breslauer in Berlin. As early as July 1907 Graupe took over the antiquarian book shop of Georg Lissa in Berlin (Kochstraße 3) which had been founded in the year 1881, when Graupe was born. Paul Graupe gave the shop his own name and moved it to Berlin: Lützowstraße 38.

Soon Paul Graupe’s antiquarian bookshop became one of the most famous auction houses in Berlin, next to the companies of Max Perl and Ernst Henrici. Between 1916 and 1936 Graupe held 148 auctions in which he sold early printed books along with decorative prints and drawings. In that short period Graupe auctioned great libraries and collections, for example in auction 1 the Library of Richard Zoozmann, and he gained a worldwide reputation. His career came to an end when the Nazis forced him to hand his business over to Hans Walter Lange in 1936.

Paul Graupe emigrated to Paris together with Arthur Goldschmidt where they both continued dealing with rare books and prints. Their business was confiscated in 1940. Graupe was once again forced to emigrate, now to New York where he immediately started dealing with rare books and prints again. In 1945 he obtained the American citizenship.

In his later years and after his wife’s death, Paul Graupe returned to Europe, lived in Paris and spent many times in Switzerland and in Baden-Baden to cure his tuberculosis. There he died in 1953.

A detailed account of Paul Graupe’s life can be read in Ernst Fischer’s biographical handbook "Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933":

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Graupe, Paul 29. 5. 1881 Neu-Trebbin I Mark Brandenburg – 9. 2. 1953 Baden-Baden; Antiquar, Kunsthändler.


Paul Graupe begann sofort nach der Schulzeit mit einer Lehre bei JOSEPH JOLOWICZ und ERNST REHFELD in Posen, anschließend sammelte er Kenntnisse bei LIPSIUS UND FISCHER in Kiel, GUSTAV FOCK in Leipzig, FRIEDRICH COHEN in Bonn, JACQUES ROSENTHAL in München und MARTIN BRESLAUER in Berlin.

Schon im Juni 1907 machte er sich in Berlin selbständig, indem er das 1881 gegründete Antiquariat von GEORG LISSA in der Kochstraße 3 übernahm und unter seinem Namen weiterführte; 19II verlegte Paul Graupe sein Geschäft in die Lützowstraße 38. Neben Auktionshäusern wie denen von Ernst Henrici und Max Perl entwickelte sich Graupe schnell zum renommiertesten Auktionator in Berlin: Er konnte sein Unternehmen in den 2oer Jahren, ohne über großes Kapital zu verfügen, zu einem weltbekannten Auktionshaus ausbauen.

Zwischen 1916 und 1936 führte Graupe 148 Auktionen durch. Während er sich anfangs noch auf bibliophiles Antiquariat beschränkte, erweiterte er seine Auktionen bald auf dekorative Graphik und Malerei. Aufgrund seines Weltrufs und der damit verbundenen Deviseneinnahmen bekam Graupe noch im Februar 1936 eine Sondergenehmigung, als jüdischer Unternehmer Auktionen abhalten zu können. Wenig später wurde sein Buch- und Kunstauktionshaus zugunsten von Hans Walter Lange „arisiert“, der es bis Kriegsende leitete; der Firmenname Antiquariat PAUL GRAUPE wurde mit September 1937 als „erloschen“ gemeldet.

Nachdem es Paul Graupe gelungen war, ausreichende Geldmittel an den Nazibehörden vorbei ins Ausland zu transferieren, hatte er Ende 1936 Deutschland - zusammen mit Arthur Goldschmidt - verlassen, um sich in Paris niederzulassen (ursprünglich war London geplant); wegen Sprachproblemen handelte er von seiner Pariser Wohnung aus. Im Jahr 1940 wurden seine gemeinsam mit Goldschmidt betriebene Handelsgesellschaft sowie Kunstgegenstände aus privatem Besitz von der Vichy-Regierung beschlagnahmt, so dass Graupe sich gezwungen sah, nach New York zu übersiedeln.

Auch dort wirkte er im Hintergrund, ohne ein offenes Ladengeschäft zu betreiben; Paul Graupe erhielt 1945 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach Europa zurück, lebte zurückgezogen in Paris, hielt sich aber öfter zur Behandlung seiner Hüftknochentuberkulose, an der er seit seiner Jugend litt, zu Kuren in der Schweiz und auch in Baden-Baden auf, wo er verstarb.

Literature


DBE; StAL, F 3288; Adressbuch der Antiquare Deutschlands und des gesamten Auslands. Mit selbstbiographischen Beiträgen bedeutender Antiquare. Weimar: Straubing & Müller 1926 S. 16-18; Deutscher Wirtschaftsführer ( 1929) Sp. 768; Dt. Reichsanzeiger Nr. 203 vom 3• 9• 1937; Dt. Reichsanzeiger Nr. 277 vom 1. 12. 1937; Verlagsveränderungen 1937-1943; Aufbau vom 11. 4• 1941; GEORG ECKE: Paul Graupe †. ln: Bbl. (FfM) Nr. 24 vom 24. 3. 1953 S. 129 f.; WALTER KRIEG [Nachruf]. ln: Das Antiquariat Nr. 9vom 10. 3. 1953 S. 81 f.; GEORG ECKE: Paul Graupe †. ln: Bbl. (FfM) Nr. 24 vom 24. 3. 1953 S. 129 f.; HOMEYER: Bibliophilen und Antiquare (1966) S.138; PERCY H. MUIR: Minding my own Business. London: Chatto & Windus 1956 p.174; (CHRISTIAN M. NEB EHAY) ln: Bbl. (FfM) Nr. 42 vom 27. 5. 1986 S. A 217-19; CHRIS COPPENS: Der Antiquar Paul Graupe (1881-1953). ln: Gutenberg-Jahrbuch 1987 S. 255-64.

Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch.


With an essay and 20 photographs. Book design: Ralf de Jong. Elbingen, Verband Deutscher Antiquare, 2011. 431 pp., Cloth.

The International League of Antiquarian Booksellers is proud to publish some of the most impressive stories told in Ernst Fischer’s biographical handbook. For more information please visit the website of the German Antiquarian Booksellers' Association (VDA)

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