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Karl Donhofer

By Hansjörg Krug


Karl Donhofer, for many years antiquarian bookseller and managing director of Franz Deuticke (Vienna), member of the Austrian Antiquarian Booksellers’ Association (VAO) and father of ILAB Vice-President Norbert Donhofer, passed away on 20th June 2013. An obituary by Hansjörg Krug.

Am 20. Juni 2013 ist Karl Donhofer, Antiquar und Prokurist der Franz Deuticke Verlagsgesellschaft m. b. H., nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt im 91. Lebensjahr verstorben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, den Karl Donhofer als Soldat in Russland und Italien verbringen mußte, nach der Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft im Jahr 1947 und der Absolvierung einer Buchhandelslehre hat er im Antiquariat der Verlagsbuchhandlung Franz Deuticke in der Helferstorferstraße gearbeitet, das von Otto W. Zenker seit 1955 gemeinsam mit Walter Riehl, dem alleinigen Geschäftsführer der Verlagsbuchhandlung, geleitet wurde. Otto W. Zenker, der Karl Donhofers Lehrmeister gewesen ist, beendete 1965 aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit in der Firma Deuticke; 1967 wurde die Gesamtprokura der Verlagsgesellschaft Karl Donhofer und Ilse Szell erteilt und 1971 in eine Einzelprokura umgewandelt.

Seit dieser Zeit war Karl Donhofer für das Antiquariat Franz Deuticke in der Helferstoferstraße verantwortlich, einige Jahre auch gemeinsam mit Alois Poxleitner-Blasl; zahlreiche Kataloge wurden veröffentlicht, von denen jener anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Verlags Deuticke im Jahr 1978 besonders hevorzuheben ist.

1981 führte eine schwere Erkrankung des Geschäftsführers Walter Riehl zu einer Fusion der Verlagsbuchhandlung Franz Deuticke mit dem Österreichischen Bundesverlag. Sortiment und Antiquariat Franz Deuticke wurden vom Verlag getrennt und ein eigenständiges Unternehmen im Rahmen der ÖBV-Deuticke-Gruppe, das Karl Donhofer bis zu seiner Pensionierung im März 1983 auch leitete.

Im Verband der Antiquare Österreichs war Karl Donhofer seit 1976 Mitglied des Vorstandes und seit 1979 Stellvertreter des Vorsitzenden. Nachdem er in der 20. Vollversammlung des Verbandes der Antiquare am 5. Mai 1982 mitgeteilt hat, nicht mehr für den Vorstand kandidieren zu wollen, schrieb Werner Taeuber, der damalige Vorsitzende des Verbandes und Chef des einstigen Antiquariats Gilhofer in der Bognergasse im „Anzeiger des Verbandes der Antiquare Österreichs“ (Nr. 11-13, Anfang Juli 1982):

„Karl Donhofer war mit außerordentlichem Interesse bei allen Sitzungen und Aktivitäten engagiert, er führte das Protokoll, das sich später in den Berichten über all unsere Tätigkeiten im Anzeiger niedergeschlagen hat, er war es, der all die Glückwunsch- und Trauerartikel zu gegebenen Anlässen verfaßt hat. Karl Donhofer war ein absolut aufrichtiger und pflichteifriger Kollege, stets hilfsbereit und freundlich“.

Nach seiner Pensionierung war Karl Donhofer noch einige Jahre Konsulent des Antiquariats Franz Deuticke, das von 1983 bis zur Auflösung im Jahr 2003 von seinem Sohn Norbert Donhofer und von Andreas Moser geführt wurde, und sein hohes Alter ließ ihm auch erleben, dass sein Sohn ein erfolgreicher und international angesehener Antiquar geworden ist.

Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gehören Frau Anna Donhofer und ihrer Familie, besonders aber unserem Kollegen Norbert Donhofer, und der Verband der Antiquare Österreichs wird Karl Donhofer stets ein ehrendes Angedenken bewahren.